Hochwertige und saubere Textilien werden in ganz Tirol gesammelt, überwiegend von sozialökonomischen Betrieben, aber auch vom Roten Kreuz und der Caritas. Verschmutzte oder kaputte Kleidung gehört in Tirol jedoch in den Restmüll – das gilt nach wie vor. Seit 1. Jänner 2025 gibt es zwar eine neue EU-Abfallrahmenrichtlinie, die darin enthaltenen Vorgaben für Textilien werden hierzulande allerdings bereits erfüllt und es sind vorerst keine Änderungen im Sammelsystem notwendig. „Uns wird von den unterschiedlichen Betrieben in Tirol berichtet, dass aktuell häufiger verschmutzte und beschädigte Kleidung in die Altkleider-Sammelcontainer eingeworfen werden. Deshalb appellieren wir: Bitte werfen Sie auch weiterhin nur Textilien in gutem Zustand in die Sammelcontainer und entsorgen sie beschädigte oder verschmutzte Kleidung weiterhin im Restmüll“, informiert Umweltlandesrat René Zumtobel.
In einigen Jahren soll es möglich sein, sämtliche Textilien – egal ob sauber oder verschmutzt, beschädigt oder noch verwendbar – gemeinsam zu sammeln. Bis dahin ändert sich am Tiroler Sammelsystem jedoch nichts. Sollte es zu einer Neuerung kommen, wird die Bevölkerung im Vorfeld umfassend informiert werden. In Tirol wird die Altkleidersammlung vorrangig von sozialökonomischen Betrieben durchgeführt. „Es profitiert also nicht nur die Umwelt von der Weiterverwendung der guten, gebrauchten Kleidung, sondern es werden auch zahlreiche Arbeitsplätze für Menschen in Tirol geschaffen“, so LR Zumtobel.
Kleidung wird händisch sortiert und weiterverkauft
WAMS, ISSBA und Gwandolina sind sozialökonomische Betriebe in Tirol, die Altkleider sammeln. „Nachdem die Kleidung im Sammelcontainer abgegeben wurde, wird sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vereine abgeholt, händisch sortiert und in Second-Hand-Läden verkauft oder an bedürftige Personen gespendet. Deshalb ist es essentiell, dass kein Müll in den Sammelcontainern entsorgt wird. Löchrige Socken, zerrissene T-Shirts oder schlechtesten Falls sogar gänzlich verschmutze Textilien gehören bitte weiterhin in den Restmüll“, appelliert Stefanie Siedelmann vom noamol Re-Use Netzwerk Tirol. Einerseits müssen die Betriebe sonst für die Entsorgung einer großen Menge an Restmüll sorgen. Insbesondere verschmutzte Kleidung stellt andererseits auch ein hygienisches Problem dar, da die Textilien teilweise über mehrere Wochen in Plastiksäcken zwischengelagert werden.
„In erster Linie möchte ich den Tirolerinnen und Tiroler danken, dass sie so engagiert Abfall trennen, jedes Jahr tonnenweise Kleidung spenden und sich offensichtlich auch selbständig über gesetzliche Neuerungen informieren. In diesem Fall gibt es in Tirol aber keine Änderungen – in Sachen Altkleidersammlung gilt also: Es bleibt alles beim Alten“, so LR Zumtobel.
Textquelle: © Land Tirol/Knabl