Entgegen aller bisherigen Gepflogenheiten wurde die Seefelder Golfacademie beim Wildsee heuer noch nicht eröffnet. Während die neue Geschäftsführerin der WM-Sportanlagen Silke Schnitzer den Golfern per Email mitteilte, dass dies aus Spargründen erfolgte, spricht die Clubleitung von einem Willkürakt. Bgm. Markus Wackerle wirft den Funktionären vor, nicht an einer gemeinsamen Lösung interessiert zu sein.
Der Konflikt rund um den Golfclub Seefeld-Reith gärt seit einem Jahr, denn die Gemeindeführung muss in der Folge der Coronakrise wegen der ausbleibenden Gemeindeeinnahmen sparen, wo sie nur kann. Bei der Suche nach Einsparungspotential wurde festgestellt, dass die Golfacademy jährliche Abgänge von mehr als 130.000 Euro produziert.
Dazu Präs. Walter Delle Karth: „Wir haben die Gemeinde bereits damals darauf aufmerksam gemacht, dass es an ihr liegt, die Greenvieh-Preise festzulegen. Unsererseits wurden alle vereinbarten Zahlungen geleistet. Auch für die Saison 2022 wurden bereits 95.000 Euro an die WM-Sportanlagen überwiesen. Die nächste Tranche erfolgt dieser Tage. Unsere Mitglieder haben gemeinsam mit den Greenkeepern den Platz hergerichtet und es wirkt wie ein Schikane, dass wir jetzt nicht öffnen können!“
Begründet wird dies von Delle Karth damit, dass die Nichtöffnung in dieser Woche der Gemeinde keinen Cent beim Sparen hilft: „Greenkeeper und Sekretariat müssen ohnehin bezahlt werden. Die Greenvieh-Einnahmen, die anfangs der Saison beträchtlich sind, fehlen der Gemeinde. Sie kann höchsten ein paar Euro Tankkosten für die Rasenpflege sparen!“
Dazu Bürgermeister Markus Wackerle (die neue Geschäftsführerin der WM-Sportanlagen Silke Schmitzer konnten wir am Wochenende nicht erreichen): „Der Gemeinde gehört der Golfplatz und wir tragen alle Ausgaben. Es kann also nicht sein, dass der Golfclub ohne klärendes Gespräch einfach hergeht und die Anlage aufsperrt. Auch das Restaurant wird erst nächste Woche (am 29.4.) eröffnet. Wir haben dem Vorstand mitgeteilt, dass über die Öffnung Einvernehmen mit den WM-Sportanlagen herzustellen ist. Dazu gab es vom Club keine Anzeichen, daher hat Silke Schnitzer einen Termin am 27. April festgesetzt. Ich erwarte mir, dass die Clubleitung bei diesem Termin dabei ist und dort endlich eine Lösung gesucht wird. Die Vorgehensweise, über alle Kanäle inklusive Zeitung Druck zu machen, ist für mich unakzeptabel und trägt nicht zur Lösungsfindung bei!“