(WK) „Was für ein Ort. Mächtige alte Bäume, liebliche Lichtungen und das alles vor der beeindruckenden Kulisse des Wettersteingebirges“. Für Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) war bei ihrer Eröffnung des im Elmauer Tal gelegenen Naturfriedhofs schon der Weg vom Parkplatz zur Andachtshalle etwas Besonderes. „Beruhigend und ergreifend. Seit jeher wünschen sich Menschen, an einem solchen Ort inmitten unberührter Natur ihre letzte Ruhe zu finden.. “
Der von den Bayerischen Staatsforsten in Kooperation mit Mittenwald entstandene erste Naturfriedhof im bayerischen Alpenraum zwischen Schloss Elmau und Schloss Kranzbach bietet auf 31 Hektar Platz für 350 Urnen. „Die Bayerischen Staatsforste haben der größer werdenden Naturverbundenheit vieler Menschen und ihrem Bedürfnis nach einer Waldbestattung Rechnung getragen. Der Blick in einem Naturfriedhof geht nicht nur nach unten in das Grab, sondern auch nach oben in den Himmel“, meinte die Ministerin.
Die Ehrengäste hatte Forstbetriebsleiter Rudolf Plochmann aus Bad Tölz begrüßt. „Ein Lob für die gute Zusammenarbeit an die Marktgemeinde Mittenwald mit Bgm. Enrico Corongiu und an die Nachbargemeinden Krün mit Thomas Schwarzenberger und Wallgau mit Bastian Eiter.“ Martin Neumeyer strich als Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforste die große Verbundenheit mit den Landkreisbehörden heraus. „Wir konnten im Vorfeld alle relevanten Fragen gemeinsam klären.“ Ein Lob ging hier an den Projektleiter und als Vater des Naturfriedhofs genannten Bernd Vetter und an Matthias Wurmer aus Mittenwald. Der 46-Jährige ist von den Staatforsten als erster „Kundenbetreuer Naturfriedhof“ eingestellt worden. „Wir haben das Gelände mit Wegen, Bänken und einem Aussichtsplatz erschlossen“, erklärte der als „Schmitzer Hias“ bekannte Familienvater, „dabei wurden 350 Grabstellen an markanten Bäumen eingemessen, taxiert, digitalisiert und auf Karten eingetragen“.
LR Anton Speer nannte den Naturfriedhof eine Besonderheit für Mittenwald und den ganzen Landkreis. „Ein Projekt mit überregionaler Strahlkraft. Deshalb könnte auch die Bezeichnung ‚Stiller Wald‘ nicht treffender sein.“
Für die kirchliche Weihe – das Andachtsgebäude mit seinem gebogenen Lindenholz-Schindeldach soll die im Logo der Staatsforste neben dem Kreuz gezeigten fallenden Blätter symbolisieren – sorgten die evangelische Pfarrerin Simone Hilbert-Hegele und der katholische Priester Michael Wehrsdorf.
Der Stille Wald Mittenwald wird übrigens nicht lange der Einzige in Bayern bleiben. „Wir planen weitere Projekte“, gab Martin Neumeyer von den Staatsforsten bekannt, „derzeit entsteht in Schnaittach bei Nürnberg ein weiterer Naturfriedhof“.
Naturfriedhof im Stillen Wald
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