Trotz vieler noch nicht vorliegender Einnahmen mangels Beschlüssen von Bund und Land stimmte vergangenen Mittwoch der Reither Gemeinderat über den Haushaltsplan 2023 ab. Er sieht derzeit im Finanzierungshaushalt ein Minus von 250.000 Euro vor, das durch liquide Mittel aus den Vorjahren mit 350.000 Euro abgedeckt werden kann.
Bgm. Dominik Hiltpolt erklärte, dass viele Gemeinden ihre Budgetsitzungen auf Jänner verschieben, da nicht klar sei, wieviel man vom Bund aus der angekündigten Infrastrukturmilliarde und der Liquiditätsspritze und vom Land aus dem Teuerungsausgleich erhalten werde. „Ich habe daher beim Gemeindeverband angefragt, und es wurde mir aufgetragen, das Budget, wie es das Gesetz verlangt, im Dezember zu beschließen. Wenn wir die genauen Einnahmen kennen, müssen wir ein Nachtragsbudget erstellen.“
Besonders belastet ist der Haushalt durch die steigenden Energiekosten. Bis 2020 zahlte die Gemeinde Reith für Gas ca. 36.000 und für Strom 50.000 Euro. Die Gasrechnung ist heuer schon auf fast 70.000 Euro angestiegen, und nun bietet uns die Tigas einen Dreijahresvertrag an, wenn wir nochmals 50 Prozent Steigerung akzeptieren. Auch beim Strom ist der Vertrag der Gemnova mit der TIWAG mit Jahresende ausgelaufen, und so müssen wir jetzt das 3,7-fache bezahlen. Die Energiekosten steigen also um fast 170.000 Euro.“
Trotz alledem kann die Gemeinde bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit Einnahmen in der Höhe von 4,1 Mio. Euro rechnen. Rechnet man diese mit allen Ausgaben gegen, ergibt das einen Saldo von -250.000 Euro. Da die Gemeinde in den letzten Jahren aber sehr gut gewirtschaftet hat, wird es auch im kommenden Jahr zu keinen Turbulenzen kommen, so der Bürgermeister, der den an Corona erkrankten Finanzverwalter Christoph Nairz bei der Sitzung vertreten musste: „Sobald die fehlenden Einnahmen konkretisiert sind, müssen wir auch die Haushaltsposten für Ausgaben festlegen. Vor allem die Infrastrukturmilliarde muss zu 50 Prozent in nachhaltige Projekte investiert werden!“ Und dieses Geld würde Reith dringend für eine Photovoltaikanlage am Recyclinghof benötigen.
Trotz der noch unklaren Finanzlage kam die Kommune dem Wunsch des Landes nach, wegen der aktuellen Teuerung keine Erhöhungen bei den Kinderbetreuungseinrichtungen und den Müllgebühren vorzunehmen. Hiltpolt: „Nur die ohnehin sehr günstigen Kosten für den Mittagstisch müssen wir um 60 Cent pro Tag erhöhen. Auch bei allen übrigen Gebühren haben wir die Anpassung unter der tatsächlichen Teuerung angesetzt. Hundebesitzer zahlen künftig statt 54 Euro pro Hund, für den ersten Hund 58 und für jeden weiteren 70 Euro.“
Besonders freuen darf sich vermutlich Anfang 2024 die Feuerwehr Reith: Der Gemeinderat beschloss die Anschaffung eines Kommandofahrzeuges um 96.000 Euro. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf 15.000 Euro und werden auf zwei Budgetjahre aufgeteilt. Wegen der Umbauten rechnet man mit einer Auslieferung 2024.
Reith: Schwierige Budgeterstellung
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