Wenn man Håkan Dahlbo auf Tennis anspricht, leuchten seine Augen: Seit 38 Jahren leitet er die Estess-Tennis-Academy in Seefeld, eine der ältesten und erfolgreichsten Akademien Europas. Zuletzt hat der in Seefeld lebende Schwede mit seiner Netzwerk Group Estess vier Tennisplätze im Wert von rund 100.000 Euro in der WM-Tennishalle saniert. “Als kleines Dankeschön an Seefeld“, wie er meint.
Dahlbo hat mehr als 600 internationale ATP-, WTA- und ITF-Turniere mit Spielern aus aller Welt erfolgreich betreut, darunter über 50 Davis Cups, FedCups und Grand Slam-Turniere (Australien, US Open, French Open und Wimbledon). Unzählige internationale und nationale Meistertitel wurde errungen. Er ist der einzige Trainer in Österreich, der sowohl die Nummer 1 der Damen als auch die Nummer 1 der Herrenrangliste trainiert hat. Er war mehrfach in der österreichischen Nationalmannschaft und diente dem Tiroler Tennisverband 10 Jahre lang (2004-2014) als Cheftrainer. Er brachte sechs Weltranglistenerste nach Seefeld und veranstaltete zahlreiche hochkarätige Coachkongresse und Tennisturniere in Seefeld.
Walter Frenes war der Mentor des Schweden: „Walter habe ich außergewöhnlich viel zu verdanken. Ich habe immer noch viele seiner Ratschläge im Hinterkopf, wenn es Probleme zu lösen gibt. Walter Frenes war ein legendärer Tourismusdirektor mit Zielen, Visionen und absoluter Handschlagqualität. Eine besondere Ehre ist seine vor vielen Jahren angenommene Ehrenmitgliedschaft bei Group Estess.“
„Da die allgemeine Stimmung derzeit in Seefeld nicht ganz so gut ist und die Gemeinde kein Geld hat, habe ich angeboten, selbst Geld in die Hand zu nehmen und die WM-Tennishalle auf Vordermann zu bringen“, sagt Dahlbo. „Meine Gruppe war sofort positiv, es gab keine Diskussion – wir machen es, sagten alle!
Über den alten, fest verklebten Teppichboden wurden mehrere Spezialfarbschichten (Plexipave) aufgetragen, ein Hartplatz, den man bei internationalen Profi-Touren verwendet und der auch für jeden Hobbyspieler gut geeignet ist. Der Ball kommt jetzt viel langsamer und kontrollierter daher.“ Hakan Dahlbo rechnet damit, dass die neuen Tennisplätze jetzt wieder zehn Jahre lang aktuell sind. Dann benötigt es, unter Umständen, nur einen erneuten Anstrich, und alles ist wieder saniert! Das ist ein riesiger Vorteil gegenüber einem Teppichboden, so Dahlbo. Durch diese Maßnahmen kann der zuvor gesperrte Platz 5 jetzt wieder in Betrieb genommen werden, und die Halle kann wieder Einnahmen aus der Platzmiete erzielen. Dies sollte die Einnahmen um 25 Prozent steigern. „Platzsperren bringen keinen Umsatz“, weiß er
„Tennis ist nicht nur die drittgrößte Sportart der Welt, sondern auch sehr gesund“, es verlängert – wissenschaftlich nachgewiesen – das Leben, Menschen, die Tennisspielen leben im allgemeinen länger, sagt der lizensierte Coach, promovierte (PhD) Gesundheitswissenschaftler, der auch staatlich legitimiert und zugelassen ist für Muskuloskeletale Medizin. „Jetzt haben wir wesentlich weniger Hallentennisplätze in Seefeld. Daher kann man keine großen Turniere mehr durchführen. Aber vier hochmoderne Plätze stehen uns zukünftig zur Verfügung, die wir mit der Estess-Akademie, dem Tennisclub und Gästen voll auslasten können.“
Warum es zu dieser Entwicklung kam, kommentiert Dahlbo folgendermaßen: „Eigentlich fehlen in Tirol eine Menge Hallentennisplätze. Es werden dringend Hallenplätze benötigt. Die WM-Tennishalle hatte ab Mitte 90-Jahre ein Management-, Definitions- und Fokusproblem. Es war nicht klar, was in der Halle verkauft werden sollte. Die erhofften Veranstaltungen blieben aus. Das war sicherlich das größte Manko. Es wurde jedoch in Tennis nichts investiert, nur für die WM 2019. „Dass das Dach ein Problem ist, war schon länger bekannt“. Um die Finanzierungsprobleme Seefelds zu lösen, sagt er: „Wenn wir alle ein Jahr lang mehr Geld für die tollen Hotels und Freizeitanlagen vor Ort verlangen und gleichzeitig gemeinsam eine Art lokales Crowdfunding für die Freizeitinfrastruktur (für Einheimische und Gäste) durchführen, werden wir den fehlenden Betrag aufbringen und wieder positiv in die Zukunft blicken können. Wer weiß – vielleicht könnte durch einen eventuellen Überschuss sogar ein Fond für Kinderförderung (Kultur, Ausbildung, Kunst und Sport) in Seefeld entstehen! Seefeld ist ein so schöner Flecken Erde, mit vielen erfolgreichen und erfahrenen Geschäftsleuten, dass wir sicherlich genügend Personen begeistern können, um die Finanzierungslücke zu schließen!“ Schließlich würden die Erhöhungen nach einem Jahr wieder in den Taschen der Geschäftsleuten landen und das dann langfristig“, so seine Idee.
„Jetzt schauen wir in die Zukunft und konzentrieren uns auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen Nachbarn ‚Casa Padel’. Fix ist, dass die WM-Halle, dank unserer gemeinsamen Anstrengungen für den Racketsport zur schönsten Rackethalle Österreichs wurde. Vielleicht haben wir mit unserer Initiative eine positive Richtung vorgegeben“, hofft Dahlbo.