Start Allgemein Muss TVB bei WM-Geld aushelfen?

Muss TVB bei WM-Geld aushelfen?

Laut einer Pressemeldung Anfang Februar sei die Rückforderung von acht Mio. Euro an Bundes-WM-Förderungen von der Gemeinde Seefeld vom Tisch. Zwei Wochen nach dem Bericht lag weder Amtsverwalter Thomas Hauser noch dem TVB eine schriftliche Bestätigung des Artikels vor. Da TVB-Geschäftsführer Elias Walser bei der TVB-Vollversammlung angekündigt hatte, diese Vereinbarung mit dem Bund voranzutreiben, führten wir mit ihm das folgende Interview.
PZ: Herr Walser, wie ist der momentane Stand bei der Ausfinanzierung der WM 2019?
Elias Walser: Ich habe kurz vor Erscheinen des Artikels gehört, dass der Endbericht der WM fast fertig sei und es zu einer grundsätzlichen Einigung kommen wird. Den Bericht in der TT habe ich auch gelesen, aber beim TVB ist bis jetzt kein Schreiben eingegangen.
PZ: Sie haben bei der TVB-Jahreshauptversammlung eine Zahlung von knapp 1,4 Mio. Euro an die WM-Sportanlagen angekündigt. Bezahlt der TVB da der Gemeinde ein WM-Körberlgeld?
Elias Walser: Nein. So kann man das wirklich nicht sagen. Der Tourismusverband hat 4,4 Mio. Euro im Vorfeld für die Nordische Ski-WM ausgegeben. Eine Mio. davon hatten wir dem ÖSV als Unterstützung für Marketing, Presse und Werbeflächen zugesagt. Was wir damals noch nicht wussten, war die Tatsache, dass wir als TVB im Fördervertrag zwischen Bund, Land und Gemeinde verpflichtet wurden, eine Summe beizutragen. Dieser Vertrag wurde nie von uns unterzeichnet, und er war uns daher unbekannt. Wir hatten uns der Gemeinde gegenüber verpflichtet, einen Teil der Infrastruktur zu übernehmen. Während das Veranstaltungs- und Marketingbudget von FIS, Infront und ÖSV verantwortet wurde, wurden die WM-Bauten aber zwischen Sportministerium, Land Tirol und WM-Sportanlagen ausgehandelt. In Unkenntnis des Fördervertrages haben wir für unsere Beiträge mit den WM-Sportanlagen einen Vertrag über die nachhaltige Nutzung der von uns gezahlten Anlagen abgeschlossen, der dem Fördervertrag letztlich widersprochen hat. Da wir uns nach wie vor als Partner der WM sehen, haben wir vereinbart, jenes Geld, das für eine vertragsgemäße Abwicklung fehlt, nachzuzahlen, wenn der Bund im Gegenzug die noch ausständigen Fördergelder auszahlt.
PZ: Muss dann der Bund noch 865.000 Euro überweisen?
Elias Walser: Der Endbericht der Förderung wird an die WM Sportanlagen GmbH und Gemeinde Seefeld gehen. Wir als TVB haben unseren Beitrag geleistet und haben nun alles unternommen, die Förderverträge für alle Seiten anzupassen, und es für die Gemeinde Seefeld zu keiner Rückzahlung an den Bund kommt. Auf uns sind die Abrechnungsprobleme mit der WM erst vor einem Jahr zugekommen, als klar wurde, dass laut Vertrag der Bund über das Technical Center und den Loipenkörper informiert werden hätte müssen. Wir haben daher jetzt die vertraglichen Voraussetzungen dafür geschaffen und werden das fehlende Geld in der Höhe von knapp 1,4 Mio. Euro an die WM-Sportanlagen überweisen. Um dies tun zu können mussten wir natürlich vom Steuerberater über die Juristen, die internen Gremien bis hin zu den Fördergebern alle informieren. Deshalb hat die Sache auch so lange gedauert. Wir hoffen, dass jetzt auch die Finanzprokuratur ihre Zustimmung gibt.
PZ: Wieviel Geld hat der TVB jetzt letztlich für die WM ausgegeben?
Elias Walser: Vorausgesetzt, dass jetzt alles glatt läuft, kostet uns die WM knapp sechs Mio. Euro. Wenn die Bundeszusage vorliegt, werden wir uns ehestmöglich mit der neuen Gemeindeführung darüber unterhalten und hoffen, dass wir die WM-Finanzen unsererseits noch im März abschließen können. Am Ende hatte das Ganze ja auch etwas Positives. Aus einem Nutzungsvertrag bis 2040 für den Loipenköper wurde jetzt ein Kooperationsvertrag, wie wir diesen in der Region üblicherweise für die Langlaufflächen abschließen. Die defizitären WM-Sportanlagen erhalten zusätzliche Einnahmen. Davon kann die gesamte Region nur profitieren.
PZ: Danke für das Gespräch.

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