Eine besondere Auszeichnung für Artenschutz hat Landrat Anton Speer am Dienstag, den 9. März am Kranzberg verliehen: Das Projekt „Buchenwald bei Mittenwald“ des Forstbetriebs Bad Tölz der Bayerischen Staatsforsten AöR (BaySF) wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet.
„Hier im Mittenwalder Buchenwald ist es gemeinsam durch die Bayerischen Staatsforsten, die Weidegenossenschaft Mittenwald und die Gemeinde Mittenwald gelungen, hochwertige Lebensräume wiederherzustellen und zu erhalten“, so Landrat Anton Speer.
Die bis in die 1970er Jahre beweidete Fläche drohte zu verbuschen. Die einst artenreiche Fläche und viele der dort heimischen Tier- und Pflanzenarten verschwanden.
Im Rahmen des nun von den Vereinten Nationen ausgezeichneten Projektes hat der Forstbetrieb Bad Tölz gemeinsam mit der Weidegenossenschaft im Jahr 2015 die Beweidung wieder aufgenommen. Jeden Sommer werden rund 500 Schafe auf die Flächen getrieben, um die wertvollen Lebensräume wieder zurück zu gewinnen.
Möglich gemacht wird das Projekt dank der finanziellen Förderung durch das Amt für Er-nährung, Landwirtschaft und Forsten Weilheim.
„Der Forstbetrieb Bad Tölz bewirtschaftet insgesamt ca. 40.000 Hektar. Wir haben also eine große Verantwortung, was den Erhalt der uns anvertrauten Flächen angeht. Hierbei ist nicht nur die Bewirtschaftung der Wälder unsere Aufgabe, sondern der Erhalt der gesamten ökologisch sehr wertvollen Naturräume“, so der Leiter des Forstbetriebs Bad Tölz, Rudolf Plochmann.
Die ersten Erfolge sind bereits zu verzeichnen: Heute können über 160 seltene Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen nachgewiesen werden, viele davon stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht.
„Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Pflegemaßnahmen durch den Menschen auch ihren Sinn haben und Natur nicht überall sich selbst überlassen werden kann. Erst durch den gezielten Eingriff konnte die Biodiversität zurückgeholt werden“, so Plochmann.
UN-Auszeichnung für den Buchenwald
