Start Allgemein Licht am Ende des Zinstunnels?

Licht am Ende des Zinstunnels?

Beim zweiten Finanzstammtisch am 18. Oktober um 19 Uhr im Tre.Culinaria in Seefeld mit Christian Peer, Direktionsleiter der Deutschen Vermögensberatung, geht es um das Thema „Ist ein Ende des Zinshöhenflugs in Sicht?“.
Die Plateauzeitung hat aus aktuellem Anlass mit dem Seefelder ein Interview geführt.
PZ: Kreditzinsen mit Fixzins sind derzeit billiger als variabel verzinste Kredite. Wohnimmobilien sind trotz der Rekordzinsen teuer. Wann pendelt sich die Lage am Finanzmarkt wieder ein?
Peer: Ich kann natürlich auch nicht in die Zukunft schauen. Es gibt aber wichtige Indikatoren, die darauf hinweisen, dass die Leitzinsentwicklung in nur eine Richtung in einer Phase angekommen ist, in der ein Licht am Ende des Zinstunnels erkennbar wird. Vorerst kämpfen die Notenbanker immer noch gegen die Inflation an. Da aber die Inflationsprognosen für 2025 auf 2,1% gesenkt wurden, müssen wir momentan eher damit rechnen, dass das Zinsplateau lange aufrechterhalten wird, um zu einer Rückkehr der Inflation auf den Zielwert von zwei Prozent zu gelangen.
PZ: Was spricht für und was gegen eine weitere Leitzinsanhebung?
Peer: Für weitere Anhebungen sprechen, dass die EZB der Fed im Zinsanhebungszyklus hinterherhinkt, dass die Inflation in Europa hoch ist. Auch Klimawandel, Ölpreis und Lohninflation treiben die Preise in die Höhe. Gegen weitere Leitzinsanhebungen spricht, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt, die Erzeugerpreise wieder rückläufig sind und die Wirtschaftsflaute in China die Rohstoffnachfrage und -preise dämpft.
PZ: Welches Fazit ziehen sie aus der momentanen Zinsentwicklung?
Peer: Wie es aussieht, kann man sich mit Wohnungseigentum weiterhin langfristige Vermögenswerte und Unabhängigkeit sichern. Modernisierungen und Sanierungen werden in diesem Segment ein immer wichtigeres Thema, da die Eigenmittelanforderungen der Kreditinstitute enorm sind. Bei den Zinsen dürften wir einen Plafond erreicht haben, und die Sparzinsen werden jetzt nachziehen. Die komplexe Lage sollte derzeit aber dazu führen, dass man unabhängigen Expertenrat sucht. Unser Finanzstammtisch am 18. Oktober bei Michael Jank ist dazu eine ideale Gelegenheit.
PZ: Vielen Dank für das interessante Gespräch.

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