Start Allgemein Seefeld: Energie aus Abwasser und Rauchgas

Seefeld: Energie aus Abwasser und Rauchgas

Im Rahmen eines Pressegesprächs stellte die Ortswärme Seefeld kürzlich ihr neuestes Projekt vor. Bis Ende November sollen aus dem Seefelder Abwasser, welches am Fernheizwerk vorbei Richtung Eigenhofen Power-Plopp fließt, und der verbleibenden Energie der Rauchgase mittels zwei Wärmepumpen Ökoenergie entzogen werden. Die bestehende Gaspufferheizung, die zur Zeit noch bei Engpässen bis zu acht Prozent des Wärmebedarfs deckt, soll damit sukzessive ersetzt werden.
Neben Ortswärmechef DI Andreas Glatzl, Betriebsleiter Sebastian Marthe und den Angestellten der Ortswärme waren auch der Seefelder Bgm. Markus Wackerle, VBgm. Andreas Steiner und drei Gemeinderäte beim „Spatenstich“ anwesend. Glatzl erklärte, dass viele Seefelder seit dem Ukraine-Krise einen Ausweg aus der Abhängigkeit von Öl und Gas suchen und daher immer mehr Kunden einen Anschluss an das Ortswärmenetz beantragen: „Es sind derzeit 350 Gebäude in Seefeld angeschlossen. Wir verheizen 100.0000 Schüttmeter Holz, das wir aus einem Umkreis von 50 km beziehen und können damit den Wärmebedarf von umgerechnet ca. 9000 Personen erzeugen.“
Um dem gesteigerten Bedarf am Energie gerecht zu werden, wurden 2016 das Kleinwasserkraftwerk Gießenbach errichtet und 2017 ein Stromerzeuger über dem Hackschnitzelvergaser in Seefeld aufgebaut. In den vergangene zwei Jahren errichtete die Ortswärme Seefeld beim Bahnhof und der WM-Sporthalle zusätzliche Puffer- und Energiemanagement-Gebäude, um auch an die Randbereiche von Seefeld ausreichend ökologische Wärme zu bringen. Heuer hat man auf den Gemeindegebäuden mit der Errichtung von PV-Anlagen begonnen, die mangels TINETZ-Zählpunkten neun Monate nach Antragstellung immer noch nicht Strom produzieren und die Bundesförderungen einstreichen können. Mit den Photovoltaik-Anlagen möchte die Ortswärme künftig 1 Mio. kWh-Sonnenstrom erzeugen und eine lokale Energiegemeinschaft gründen, an der sich auch Seefelder Privathaushalte beteiligen können.
Im Laufe des Oktobers werden nunmehr zwei industrielle Wärmepumpen im Gebäude der Ortswärme installiert, die zum einen Energie aus den Rauchgasen der Hackschnitzelproduktion entziehen, zum anderen aus den geklärten Abwässern des Seefelder Klärwerks, welche an der Seefelder Straße direkt an der Ortswärme vorbei Richtung Zirl-Eigenhofen gepumpt und dort von der TIWAG im sogenannten Power-Plopp neuerlich zu Strom verarbeitet werden. Glatzl: „Wir nutzen also unseren Rohstoff nochmals und entziehen im ca. 3,5 Grad Wärme. Insgesamt erwarten wir durch die neue Anlage eine zusätzliche Ökoenergieleistung von knapp 6000 kW, womit wir den derzeitigen Gasverbrauch von fünf bis acht Prozent auf unter 1,5 Prozent reduzieren wollen.“

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