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Walser sucht Lösung mit Finanzprokuratur

Eine gut inszenierte, aber weniger gut besuchte Jahreshauptversammlung des TVB Region Seefeld endete vergangenen Dienstag im Saal Olympia in Seefeld in einer Debatte über die Probleme von Gemeinde und WM-Sportanlagen GmbH. Die Abstimmung über das 12 Mio. Budget verlief einstimmig, GF Elias Walser hatte den Versuch unternommen, den Sumpf rund um die WM-Finanzen aufzuklären. Da man auf Gemeindeseite keinen Ansprechpartner mehr hat, will er nunmehr persönlich die offenen Zahlungen mit Land und Finanzprokuratur klären.
„Der Tourismusverband hat 4,7 Mio. für die WM ausgegeben und dafür alle Beschlüsse und Unterlagen penibel abgelegt. Bei der Durchforstung der Papiere ist mir eine Präsentation von Bgm. Frießer aufgefallen, bei der er die Finanzierung und Rechte der WM erklärte, die ausschließlich bei FIS, Infront und ÖSV lagen. Vom Fördervertrag Bund, Land, Gemeinde und TVB ist darin keine Rede, und das dürfte auch das Problem darstellen, warum nicht unsere tatsächlichen Kosten, sondern nur Beiträge in die Infrastruktur anerkannt werden. Den Fördervertrag bekamen wir nicht zu Gesicht, da er zwischen Bund, Land und WM-Sportanlagen abgeschlossen wurde. Wir haben einen Teil der Kosten mit einem Kredit gedeckt, was die Finanzprokuratur nicht anerkennt. Wir haben für die Nachverhandlungen im Budget knapp 1,5 Mio. Euro vorgesehen. Die WM wird uns also bis zu 6,1 Mio Euro kosten!“
Gegen diese Vorschäge, die Jahresrechnung mit einem Jahresplus von 300.000 Euro und das 12 Mio. Euro schwere Budget, gab es keine Einwände. Schwerpunkte für das kommende Jahr wurden mit erhöhten Mitteln auf den Bauhof, das Marketing und auf Events gelegt. Walser: “Trotz des enormen Umsatzes sind wir einer der wenigen Tourismusverbände, in denen der Vorstand und der Aufsichtsrat ehrenamtlich arbeitet. Wir haben allein in den vergangenen Jahren 4,6 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert und trotzdem sieben Mio. Euro Rücklagen gebildet. Für das kommende Jahr legen wir das höchste Budget der Plateaugeschichte vor. Erfreulicher Weise sind die Einnahmen wieder auf das Niveau von 2019 gestiegen. Bei den Nächtigende erreichen wir immer noch keine Rekordwerte, da allein in Seefeld statt früher 16.000 Betten nur noch 12.000 am Markt verfügbar sind. Wir hoffen, dass sich das nach der Wiedereröffnung der Campingplätze und mehrere in Bau oder Umbau befindlicher Hotels wieder ändert!”
Auch die Vorträge von Obmann Alois Seyrling und der Vorstände Sebastian Hiltpolt, Christian Wandl und Nachhaltigskeitskoordinator Rafael Chrsysochoidis über geplante Projekte erhielten Applaus: Besonders Interesse erregten die Ausführungen über Klimaneutralität, die Zusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft und Bürgerbeitligungsprozesse. Für die vielen Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit hatte die Region Seefeld im Vorjahr das Österr. Umweltzeichen erhalten und wurde von der Freizeitplattform 1000things zum schönsten Reiseort Österreichs gekürt.
Debatten gab es dann über die Langlaufticketpreis, insbesonders aber um das Olympiabad, für das der TVB die Kurtaxe erhöhen und Rücklagen bilden soll und über die WM-Sportanlagen GmbH. Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Schmid klärte auf, dass es sich um einen Gemeindebetrieb handle und der Tourismusverband in erster Linie wissen müsse, was der Eigentümer mit der Gesellschaften vorhabe: „Erst wenn ein Antrag vorliegt, können wir uns damit auseinandersetzen!“
Da der TVB auch im vergangenen Jahr gut gewirtschaftet und viele der Mitglieder in Zukunftsdebatten miteinbezogen hatte, gab es am Ende der Versammlung vor allem für GF Walser kräftigen Applaus.

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