(WK) Mit einem feierlichen Gottesdienst hat sich in Mittenwald der evangelische Gemeindepfarrer Wolfgang Scheel in den Ruhestand verabschiedet. Dekan Jörg Hammerbacher aus Weilheim entband den Seelsorger, der in Mittenwald zwölf Jahre als Militärpfarrer und acht Jahre als Gemeindepfarrer tätig war, von seinem Kirchenamt.
Der frühzeitig in den Ruhestand gehende Scheel (61) will sich als bekennender Israel-Fan im neuen Wohnort München bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und im Tierschutz einbringen, daneben wissenschaftlich-theologische Artikel verfassen und sich politisch als Kandidat der für die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten kämpfende „Rosa Liste“ aufstellen lassen.
Passend dazu hatte Scheel seine letzte Predigt unter das Motto „Traum eines Lebens“ gestellt. Dekan Hammerbacher bescheinigte dem Geistlichen, dass er ein Herz für unter besonderen Voraussetzungen lebende Menschen hat, aus Begegnungen Kraft schöpft und Freude am Wort Gottes hat. „Gute Pfarrer wie sie haben kleine Personalakten. Das ist ein Zeichen, dass sie sich viel mit Menschen beschäftigen“.
Verabschiedet wurde auch Barbara Berléung (80). „Mein Kopf ist 100, meine Beine nur noch 75 Prozent fit“, begründete die langjährige Seniorenclub-Leiterin, „das ist mir für diese Aufgabe zu wenig.“.
Beim anschließenden Empfang im Gemeindesaal verabschiedeten sich die geladenen Gäste mit persönlichen Geschenken und wünschten ihrem Seelsorger – teilweise auch in Form von Hochprozentigem – bei den Kommunalwahlen ebenfalls viele Prozente.
Im Namen seiner Amtskollegen Thomas Schwarzenberger (Krün) und Hansjörg Zahler (Wallgau) würdigte Mittenwalds Bürgermeister Adolf Hornsteiner den Seelsorger mit den Worten „Sie haben ihren Beruf als Berufung gesehen“ und intonierte auf seiner mitgebrachten Zither das Lied „Ein Morgen im Karwendel“.
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