Start Lokales Leutasch Verzichtet Leutasch auf E-Werk?

Verzichtet Leutasch auf E-Werk?

Übervoll war kürzlich das Sitzungszimmer des Leutascher Gemeinderats: Die Vergabe der Gaistalalm und einer Bauschutt-Aufbereitung standen auf der Tagesordnung. Ergebnislos blieb die Debatte über die Stromgewinnung in der Geisterklamm. Gemeinde und Elektrizitätswerke Mittenwald wollen auf einen Ausbau verzichten. Hannes Mößmer aus Unterleutasch hat sein Interesse am alten TIWAG-Kraftwerk bekundet.
Auf dieses längst stillgelegte Krafwerk hat die Gemeinde Leutasch ein Vorkaufsrecht. 2012 hatte die Gemeinde Mittenwald die Idee, gemeinsam mit Leutasch in der Geisterklamm einen Teil des Wassers zu entnehmen und am Mittenwalder Talboden ein Druckkraftwerk zu errichten. Über die Untersuchungsphase kam das Projekt aber nicht hinaus. Die KEW (die Mittenwalder „Karwendel Energie- & Wasser GmbH“) stellten fest, dass das Kraftwerk unrentabel sei. Während sich alle Gemeinderäte bereits auf die Argumentation der Mittenwalder eingeschworen hatten und auch zugunsten von Mößmer auf das Vorkaufsrecht verzichten wollten, warf GR Alwin Nairz ein, dass er für eine so weitreichende Entscheidung viel zu wenig Informationen habe. Immerhin müsse sich das alte E-Werk auch für den Privatinteressenten und dessen Partner rentieren. Der Tagesordnungspunkt wurde auf die kommende Sitzung verschoben.
Einen Grundsatzbeschluss fasste man zu einer Kostenbeteiligung am Loipentunnel beim Sportplatz bzw. bei der Asphaltierung des Vorplatzes fürs Schneedepot. 25 Prozent bis maximal 150.000 Euro will die Gemeinde tragen, da der Tvb zuletzt mit viel Geld die Loipen in Leutasch attraktiviert hat. GR Siegmund Neuner schlug vor, wie im Vorwinter künftig die Straße nach Gasse zu sperren: „Dann müssen die Langläufer die Skier nicht ausziehen. Der Parkplatz könnte vergrößert und der Leutasch-Schriftzug attraktiver positioniert werden. Hier teilen sich nicht nur Wanderwege, sondern auch die Loipen nach Unter- und Oberleutasch sowie in die Plaik. Viele Langläufer und Wanderer würden stehen bleiben, wenn wir hier wieder ein Schneemannfeld aufbauen. Auch für Selfies vor dem Leutasch-Schriftzug wäre das ein idealer Platz.“
Für die Gaistalalm hatten sich fünf – laut Gemeindevorstand – „sehr gute“ Interessenten gemeldet, die zu ausführlichen Gesprächen vom Gemeinderat eingeladen wurden. Drei Leutascher kamen in die engere Wahl, wobei man sich letztlich – wegen des höchsten Pachtangebots (22.500 Euro) – für Viktoria Zausnig und Nikolai Kirschner entschied. Die AG Rödlach GmbH und Neuer&Larch OG kann die „Boden-Schottergrube“ pachten, wenn sie dort keine Deponie und keinen Schotterabbau betreibt, der Gemeinde bei Bedarf Lagerfläche überlässt und einen ganzjährigen Pachtzins bezahlt.
Sehr erfreut zeigte sich schließlich Bgm. Jorgo Chrysochoidis über die Fertigstellung des neuen Hochbehälters. Zwei Wasserkrüge hatte er am Sitzungstisch symbolisch positioniert, um auf die gute Wasserqualität aufmerksam zu machen: „Es sind zwar noch einige Arbeiten an der Fassade nötig, aber wir können inzwischen mit Sicherheit ausschließen, dass es zu Kostenüberschreitungen kommt.“ Stolz führte er ein Video vor, das im Zeitraffer zeigte, wie die Baustelle abgewickelt wurde.

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