Durch eine technische Meisterleistung ist es gelungen, während der Sommermonate die 2238 Meter hoch gelegene Nördlingerhütte mit einem Schreitbagger zu erreichen. Ziel ist es, bis zur nächsten Saison die Schutzhütte mit Wasser-, Abwasser-, Gas-, Elektro- und Glasfaserleitungen zu erschließen.
„Für die Baufirma war es eine Riesenherausforderung“, fasst Bauleiter DI Robert Hammer die Bauarbeiten zusammen. Nach vielem hin und her entschlossen sich die Projektpartner, die Sektion Nördlingen des Deutschen Alpenvereins und die Gemeinde Reith dazu, wenn man schon einmal aufgräbt, gleich alle zeitgemäßen Anschlüsse zur Hütte zu legen.
Bis dato war die höchstgelegene Schutzhütte des Karwendelgebirges nämlich nur mit Schmelzwasser versorgt, das im Frühjahr in 40.000 Liter fassenden unterirdischen Wassertanks gesammelt wurde.
Im April wurden schließlich die ersten 900 Meter Graben vom Ichthyolwerk in Reith zur Schwarzbachquelle gegraben, die die Österreichische Ichthyol Gesellschaft für die Versorgung der Hütte zur Verfügung gestellt hatte. „Dann fiel die Entscheidung, die Arbeiten von oben nach unten weiterzuführen“, so Hammer. „Damit wir im Herbst nicht wegen eines zu frühen Wintereinbruchs die Baustelle einstellen müssen.“ Im Juli erreichte der Schreitbagger die Hütte, wo man sofort damit begann, einen Hochbehälter und die Abwasserzerkleinerung zu installieren.
Für die Wasserversorgung wird im Herbst bei der Schwarzbachquelle ein Druckbehälter (samt UV-Anlage und Feinteilfilter) installiert, der das Wasser mit einer Leistung von 80 bar auf die Hütte pumpen wird. Dies erfolgt jedoch aus Energiespargründen nicht kontinuierlich, sondern immer nur dann, wenn der 6000 Liter fassende Zwischenspeicher in der Hütte wieder einen gewissen Pegel unterschreitet.
Das Befüllen der Rohre erfolgt nunmehr von oben nach unten. Ziel ist es, dass die Hütte im kommenden Jahr über die gewünschte Infrastruktur verfügt.
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