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Danke für den Zusammenhalt

Nach einer herausragenden Nordischen WM 2019, bei der traumhafte Winterbilder von Seefeld über die TV-Stationen in die ganze Welt hinaus übertragen wurden, erlebten wir im Vorjahr eine sensationelle Wintersaison, die im März leider abrupt zu Ende ging. Das Coronavirus war nach Tirol vorgedrungen und führte zu einer fünfwöchigen Landesquarantäne: Die Betriebe mussten geschlossen werden, die Gäste das Land verlassen und die Einheimischen verharrten wochenlang innerhalb der Ortsgrenzen, bis die Ansteckungszahlen wieder auf ein für unser Gesundheitssystem erträgliches Niveau zurückgingen.
Die Seefelder Bevölkerung hat in dieser Zeit eine tolle Solidarität gezeigt, sodass ich in diesem Zusammenhang noch einmal pauschal all jenen danken möchte, die in systemrelevanten Berufen unermüdlich ihren Dienst geleistet haben, die für ältere Mitmenschen und Risikogruppen, die selbst nicht einkaufen gehen konnten, Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente besorgt haben, die freiwillige Aufgaben übernahmen, damit es jungen und älteren Menschen besser geht oder die mit ihren Instrumenten auf Balkonen und Dächern für Abwechslung und ein wenig Freude gesorgt haben.
Für die Verwaltung, den Bauhof, die Kindergärtnerinnen, aber auch für die Angestellten im Sozial- und Gesundheitswesen war es eine sehr schwierige Zeit, auch die Zeit im zweiten Lockdown. Allen Mitarbeitern, die in dieser Zeit dafür sorgten, dass die Gemeinde ihre Dienste und Hilfestellungen aufrecht erhalten konnte, gilt an dieser Stelle mein aufrichtiger Dank.
Auch für den Gemeindehaushalt war Corona eine enorme Herausforderung. In einigen Bereichen fielen Einnahmen aus. In anderen erhielten wir zusätzliche Unterstützungen. Dafür dem Land und Bund ein herzliches Dankeschön, auch wenn wir trotz Zusagen immer noch auf die endgültige WM-Abrechnung warten. Obwohl die Verwaltung nie auf das beschlossene Budget vertrauen konnte, gelang es uns durch ständiges Nachjustieren, liquide zu bleiben und unseren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dies auch deshalb, weil wir seit Jahren positive Jahresergebnisse schreiben und so stets über einen Sicherheitspolster an liquiden Mitteln verfügen.
Obwohl die Winter- und Sommersaison früher zu Ende ging und auch im Frühjahr deutlich später geöffnet werden konnte, können wir auch aus der Sicht unserer Bergbahnen ein positives Resümee ziehen. Mit 360.000 Euro Gewinn kamen wir trotz der vielen Sperrtage mit einem blauen Auge davon.
Wie bereits im Vorjahr an dieser Stelle angekündigt, war das Jahr 2020 in Seefeld, was Projekte anbelangt, ein ruhiges Jahr. Wegen der WM hatten wir die Jahre zuvor beinahe die gesamte Infrastruktur im Ort erneuert. Da aber auf einer Seehöhe von fast 1200 Höhenmetern Straßen durch Frost und Schneeräumung stark abgenützt werden, mussten wir auch heuer wieder einige Sanierungen (Reitherspitzstraße, Innsbrucker Straße und Am Kirchwald) in Angriff nehmen. Beim Kreisverkehr Apotheke konnten wir die Gestaltungsmaßnahmen abschließen und einen neuen Brunnen errichten. Auf der Rosshütte konnte der Hochbehälter saniert werden, was zusätzliche Sicherheit in der Trinkwasserversorgung bringt.
Ein wichtiges Projekt für junge Seefelder ist die Bebauung am Kirchwald, nördlich und nordwestlich der WM­-Halle, wo bis zum Spätherbst in zwei Jahren 21 günstige Mietwohnungen und 17 Mietkaufwohnungen sowie acht Reihenhäuser für Einheimische entstehen werden. Der junge Seefelder Architekt DI Andreas Stotz hat dafür den Architektenwettbewerb gewonnen und dank seiner gelungenen Planung die Baukosten niedrig gehalten. Er hat die Wohnanlage nämlich terrassenförmig angeordnet und so bei den Aushubkosten gespart.
Sehr gelungen ist auch das Hochwasserschutzprojekt zwischen Wildsee und Zweirad-Ossi. Die projektierende Firma Klenkhart&Partner hat beim Abfluss des Wildsees eine Fisch-Krebs-Aufstiegshilfe, Aufweitungen, Sohleintiefungen und Ufererhöhungen umgesetzt, um die Abflusskapazität des Seebachs zu erhöhen. Damit verbunden war auch eine Aufwertung des Landschaftsbildes durch einen Spazierweg entlang des Gewässers. Das Projekt soll 2022 fertiggestellt sein.
Auch im kommenden Jahr soll dieses Projekt fortgeführt werden, damit es im Wohngebiet bei einem 100-jährigen Hochwasser-Ereignis zu keinen Überflutungen kommt. Ebenfalls im nächsten Jahr setzen wir die Lärmschutzwand vom Rasthaus bis zur Fußgängerbrücke Rosshütte um und sorgen so für eine deutliche Lärmreduktion am Römerweg.
Trotzdem streben wir im Gemeinderat auch im kommenden Jahr eine gewisse Zurückhaltung bei Projekten an und werden nur in nötigen Bereichen Sanierungen, Asphaltierungen und Instandhaltungsarbeiten durchführen.
Liebe Seefelderinnen und Seefelder, in diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien nochmals von Herzen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und viel Gesundheit und Erfolg im Jahr 2021. Für uns alle hoffe ich, dass im Laufe 2021 wieder mehr „normales Leben“ möglich sein wird. Wir alle vermissen unsere schönen Feste, ob kirchliche oder von Vereinen oder dem TVB organisierte Veranstaltungen. Die persönlichen Zusammenkünfte fehlen uns sehr, besonders für alleinstehende Menschen ist das eine besondere Herausforderung. Hoffen wir, dass auf das Jahr der Distanz und des Abstandhaltens ein Jahr der Gemeinschaft wird und dass unser Wirtschaftsleben möglichst unbeschadet wieder in die Gänge kommen kann. Ich bedanke mich bei Euch für das entgegengebrachte Vertrauen und Verständnis und bei allen GemeinderätInnen für die konstruktive Zusammenarbeit. Ich verspreche, auch im kommenden Jahr für das Wohl unserer GemeindebürgerInnen mein Bestes zu geben.
Euer Bürgermeister
Werner Frießer

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