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Disput um Wanderwege und Loipen

Nicht gespurte Loipen in Scharnitz und Hinweistafeln auf Sperren von Wanderwegen insbesondere in Reith sorgten im Dezember und Jänner für heftige Kritik am Tourismusverband. Aus aktuellem Anlass führte die PZ daher mit GF Elias Walser das folgende Interview.
PZ: Warum kam es ihrer Meinung nach zu diesem Wirbel?
GF Walser: Da muss ich schon bei der Planung des Winters beginnen, denn wir haben natürlich auch mit dem Worst Case kalkuliert, ohne damit zu rechnen, dass sowohl ein so langer Lockdown als auch die Grenzsperren in der gesamten Wintersaison wirklich eintreffen würden. Da man mit fast null Einnahmen auch kaum Geld ausgeben kann, haben wir alle jene Loipen erhoben, die nur wenig frequentiert werden. Außerdem versuchten wir, für die Langläufer möglichst zusammenhängende Loipen zu präparieren. Es ist richtig, dass da auch die Loipen in Scharnitz dazu gehörten. Nach Rücksprache mit Bgm. Isabella Blaha fahren wir nun auf diesen Loipen und die Gemeinde Scharnitz leistet dazu einen kleinen Beitrag. Es ist aber nicht richtig, dass die Scharnitzer Gemeindearbeiter mit unseren Pistenfahrzeugen unterwegs sind. Das wäre schon versicherungstechnisch nicht möglich!
PZ: Welche Loipen werden nun wirklich nicht präpariert?
GF Walser: Da es im heurigen Winter die Schneeverhältnisse erfordern, dass wir die Loipen täglich präparieren müssen, um die gewohnte Qualität zu garantieren, haben wir uns auf das Kerngebiet um Leutasch, die Möserer Wiese und das Wildmoosgebiet konzentriert. Nicht gefahren wird Auland, die Lehnerwiese, Triendlsäge, Neuleutasch, Katzenkopf, Bichlwald, die Waldloipe in Leutasch und ein Teil der Loipe in Unterleutasch.
PZ: Auch bei den Wanderwegen in Reith gab es heftige Debatten?
GF Walser: Bei den Wanderwegen war es vor allem ein Kommunikationsproblem. Da wir die Wanderwege nicht täglich in Schuss halten und mit Split, Salz oder Sägemehl präparieren konnten, stellten wir wegen der Haftpflichtversicherung Tafeln auf, dass die Wege gesperrt sind. Viele interpretierten das wie einen Hinweis auf Lawinengefahr. Wir haben die meisten Weg aber stets geräumt und sie waren durchaus mit gutem Schuhwerk begehbar. Nunmehr haben wir Zusatzschilder angebracht, in denen wir die Problematik erklären. Die Wege sind frei begehbar, aber die Winterbetreuung findet eingeschränkt statt.
PZ: Die Gemeinde Reith will jedenfalls eine Regelung wie Telfs?
GF Walser: Grundsätzlich ist der Tourismusverband seit der Fusion für den Winterdienst auf den Wanderwegen zuständig. In Telfs hat man einen eigenen Mitarbeiter für Mösern, der uns einige Arbeit abnimmt. Die Marktgemeinde erhält dafür auch eine kleine Entschädigung. So eine Lösung ist künftig auch mit anderen Gemeinden möglich. Auf Wunsch der Gemeinden werden wir gerne das ganze Thema Freizeitinfrastruktur besprechen und gegebenenfalls auch neu organisieren.
PZ: Jammern die Leute nicht auf sehr hohem Niveau?
GF Walser: Klar. Man sieht jetzt erst, wieviel Leistungen der Tourismusverband in punkto Infrastruktur erbringt. Unser Bauhof muss da viel mehr als in anderen Regionen erledigen. Durch die Pandemie wurde sichtbar, dass dieses System nur funktioniert, wenn auch die entsprechenden Einnahmen durch die Gäste da sind. Vielleicht wird den Menschen so auch bewusst, dass unser Freizeitangebot am Seefelder Plateau nur mit Gästen und Einheimischen funktioniert. Bricht ein Teil weg, ist das Angebot nicht über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Wir werden uns jedenfalls bemühen, den Erholungssuchenden ein möglichst breites Angebot auf gewohnt gutem Niveau weiterhin zu bieten. Gar alle Wünsche können aber in dieser Situation leider nicht erfüllt werden.
PZ: Danke für das Gespräch.

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