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Basis für Artenschutz im Karwendel

Land Tirol und der Naturpark Karwendel präsentierten kürzlich mit der Universität Innsbruck die „Artenschutzstudie Karwendel“, die im Pandemiejahr 2020 entstanden ist. Insgesamt wurden 341 Arten berücksichtigt und auf Basis von neun Kategorien – wie beispielsweise Schutzwürdigkeit, Gefährdungsgrad oder Aufwand der Schutzmaßnahmen – 24 Arten als prioritär für den Naturpark Karwendel eingestuft.
„Die Studie bildet eine wesentliche Grundlage für die zukünftige Naturschutzarbeit im größten Naturpark Österreichs. Denn nur wer weiß, was im Schutzgebiet passiert, kann zielgerichtet planen und handeln“, erklärt LHStv. Ingrid Felipe.
Die Studie ist ein systematisches Werkzeug, das eine Reihung anhand einer ganzheitlichen Betrachtung ermöglicht. „In die Auswahl der Arten und der Schutzmaßnahmen flossen ökologische, ökonomische sowie auch soziale Faktoren ein“, erläuterte Studienautor Univ.-Prof. Dr. Leopold Füreder die Herangehensweise.
Unter den 24 prioritären Arten finden sich prominente Arten wie Steinadler und Uhu, aber auch weniger bekannte wie der Purpurrote Plattkäfer oder das Rudolphis Trompetenmoos. „Die Artenauswahl beinhaltet Arten der Wildflüsse, des Bergwaldes, der Felsen- und Gipfelbereiche sowie der Almen und spiegelt damit sehr gut die europaweite Bedeutung des Naturparks wider“, erklärt Hermann Sonntag, Geschäftsführer und Mitautor der Studie. „Sie ist ein klarer fachlicher Auftrag für unsere Naturschutzarbeit.“
In den letzten Jahren konnten durch die (Mit-)Finanzierung des Landes zahlreiche fachliche Grundlagen in den Tiroler Schutzgebieten, wie beispielsweise die ornithologische Grundlagenerhebung im Vogelschutzgebiet Karwendel oder das Praxishandbuch Vogelschutz, geschaffen werden. Diese Arbeiten stellen eine wesentliche Basis für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit auf der Fläche dar. „Wir werden den NP Karwendel weiterhin bestmöglich bei der Umsetzung seiner Vorhaben im Arten- und Biotopschutz unterstützen“, erklärt Naturschutzlandesrätin LHStv. Ingrid Felipe. Als erster Schritt wird die Arbeit in den Gemeinden, bei den Forstbetrieben und bei den Vertretern der Almwirtschaft vorgestellt, um weitere gemeinsame Initiativen, wie das Stehenlassen von Totholz mit der Gemeinde Scharnitz oder mit dem Stift St. Georgenberg zu starten. Unabhängig davon ist bereits für 2021 eine Ausweitung des grenzüberschreitenden Monitoring für Wildflussarten und eine Totholz-Initiative für Spechte und Eulen geplant.

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