Damit hatte niemand gerechnet: Bei der spärlich besuchten Vollversammlung des Tvb Seefeld kam es kürzlich zu einer fast eineinhalbstündigen Debatte: GF Elias Walser hatte in den Raum gestellt, dass er und der Vorstand einen neuen Firmenwortlaut suchen, den man in der Folge auch für Marketingzwecke nutzen könnte. Besucher wie Online-Teilnehmer waren sich einig, dass man das Wort „Olympia“ aus dem Namen streichen solle, doch beim neuen Beinamen zu Seefeld trifteten die Meinungen auseinander.
Die Teilnehmerzahl im Sport- und Kongresszentrum war auf 80 Besucher begrenzt, und die Covid-Sicherheitsauflagen wurden streng kontrolliert. Die Versammlung wurde auch per Video übertragen. Trotzdem oder gerade dshalb war das Interesse an der Versammlung aber „mau“.
Obmann Alois Seyrling meinte in seiner Begrüßung: „Das heurige Jahr hat uns deutlich die Vorteile unserer Region aufgezeigt. Wir sind keine reine Winterdestination und konnten daher im Sommer einiges an Umsatz wettmachen.Viele Einheimische kommen auch sehr gerne nach Seefeld und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden funktioniert hier vorbildlich. Im übrigen erwies sich unser Mitarbeiterteam als extrem flexibel!“
Die Vorstandsmitglieder Markus Daschil und Christian Wandl stellten das neue Golfplatzkonzept Wildmoos und das Projekte „Echt nachhaltig“ vor, ehe Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Schmid den Jahresabschluss 2020 zur Abstimmung brachte. Logischerweise fiel dieser einstimmig aus, nachdem der Verband im ersten Coronajahr einen Bilanzgewinn von 1,6 Mio. erwirtschaftet hatte, während man in den beiden Vorjahren jeweils einen Abgang verzeichnete.
GF Elias Walser präsentierte auch das Budget für 2022, welches nach Vorgaben des Landes extrem vorsichtig erstellt werden musste: „Wir haben Einnahmen von 7,56 Mio. Euro und Ausgaben von 7,95 Mio. Euro vorgesehen, wobei wir – wie 2020 und 2021 – keinen Abgang produzieren wollen, sondern vielmehr durch flexibles Anpassen des Budgets diesen Abgang ausgleichen wollen. Ziel ist es überdies wieder Mittel für‘s Marketing frei zu bekommen, denn das ist der einzige Bereich, wo wir auf keinen Fall sparen wollen.“
Obwohl der Beitritt zur Leaderregion Innsbruck-Land bei einigen Unbehagen auslöste, wurde der Beschluss einstimmig gefällt, nachdem Bgm. Jorgo Chrysochoidis die Vorteile des Förderprogramms auf den Punkt gebracht hatte. Der Beschluss über das Rebranding des Markennamens Tvb Seefeld musste hingegen nach heftigen Debatten verschoben werden. Es waren zwar alle einig, dass man die Strahlkraft des Namens Seefeld und den alten Wilberger-Schriftzug weiter nutzen, sich aber vom Begriff „Olympiaregion“ verabschieden solle. Der Vorschlag Walsers diesen durch „Naturparkregion“ zu ersetzten, ließ aber die Emotionen hochgehen. Nach 23 Uhr beendete Obmann Seyrling die Debatte und schlug vor, dieser mehr Zeit einzuräumen, wenn dieses Thema die Mitglieder schon derart interessiere.
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