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Wasserkraft der Geisterklamm nutzen

Bereits 2013 gab es die Idee: Im grenzüberschreitenden Schulterschluss läuteten die Mittenwalder und Leutascher im Isartal die viel gepriesene Energiewende ein. Bayern und Tiroler planten ein gemeinsames Wasserkraftwerk. Bei der jüngsten Leutascher Gemeinderatssitzung wurde diese Idee wieder belebt: Mehrere Kraftwerksbetreiber aus Bayern gründeten gemeinsam mit Leutasch eine Gesellschaft, um dieses Projekt nunmehr umzusetzen.
Seit mehr als 100 Jahren wird die Leutascher Ache zur Stromerzeugung genutzt. Die Nutzung war bisher auf die jeweiligen Staatsgebiete begrenzt.
Das ursprüngliche Projekt aus dem Jahr 2013 hatten die beiden Grenzgemeinden bereits 2019 zu Grabe getragen, als die Tiwag für das alte Kleinkraftwerk auf der Leutascher Seite einen Käufer suchte. Nach Berechnungen der Karwendel Energie und Wasser GmbH (KEW) sei ein Kraftwerksbau in Mittenwald nicht gewinnbringend zu betreiben, errechnete man damals.
Auf Initiative der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen wurden die Planungen aber im Jahr 2020 fortgesetzt und im Jahr 2021 ein Wasserrechtsantrag gestellt. Mit der Zielsetzung, den Höhenunterschied zwischen dem Leutaschtal und dem Isartal von knapp 100 Höhenmetern zur regenerativen Energieerzeugung zu nutzen, wurde jetzt die Wasserkraft Leutasch-Mittenwald GmbH gegründet.
Nach Einschätzung der Projektpartner könnten, bei ökologisch vertretbaren Eingriffen in die Natur, durchschnittlich 11 Mio. kWh Strom im Jahr erzeugt werden. Weiters würde in der Region eines der ersten grenzüberschreitenden Wasserkraftwerke entstehen, das zeitgleich sowohl die Gemeinde Leutasch in Österreich wie auch den Markt Mittenwald in Deutschland mit ökologischem Strom versorgen wird. Somit wird lokal ein relevanter Beitrag zur Energiewende und einer stabilen Stromversorgung vor Ort geleistet.
Der Leutascher Gemeinderat beschloss am 20. 12., sich an der neuen Gesellschaft mit fünf Prozent zu beteiligen. Die weiteren Gesellschafter sind die Marktgemeinde Mittenwald sowie die regionalen Stromhersteller KEW, die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen und das Kraftwerk Farchant sowie zwei weitere Gesellschafter mit ausgewiesener Wasserkraftexpertise.
Die Leutascher beschlossen ebenso wie Mittenwald die offizielle Gründungsurkunde zu unterzeichnen, allerdings mit einem Zusatz: bis zur Ausfertigung eines positiven Wasserrechtsbescheides dürfen sie mit keinen Kosten belastet werden. Sollte also keine wasserrechtliche Bewilligung erreicht werden können, haben beide Kommunen nichts zu berappen. Für die Zeit der Projektentwicklung müssen die übrigen Gesellschafter die Kosten tragen.

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