Der Scharnitzer Gemeinderat ist nicht im Arbeitstempo, sondern eher im Überholtempo in die erste reguläre Gemeinderatssitzung nach der Wahl von Bgm. Christian Ihrenberger gestartet. Fünf Ausschusssitzungen, davon zwei des Sozialausschusses und eine Bauauschusssitzung bis kurz vor 23 Uhr belegen diese These. 17 Zuseher konnten sich von der neuen “Einigkeit” überzeugen.
Der neue Bürgermeister hatte eine Glocke und Papiertaschentücher für allfällige Emotionen vorbereitet. Die blieben aber aus. Im Gegensatz zu vergangenen Gemeinderatssitzungen gab es auch keine derben Worte, theatralischen Einlagen und Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen. Zwei von der Aufsichtsbehörde beanstandete Benennungen von Ausschuss- bzw. Vorstandsbesetzungen aus der konstituierenden Sitzung wurden genauso einstimmig korrigiert wie alle übrigen Tagesordnungspunkte einstimmig beschlossen wurden. Sitzungsunterlagen waren vorhanden. Was die Ausschüsse vorbehandelt hatten, wurde nicht neuerlich zerredet. Bgm. Ihrenberger dankte den Ortsparlamentariern für die geleistete Vorarbeit. Sogar Alt-Bgm. Isabella Blaha bekam einen Applaus ab, da sie noch vor den Wahlen von der Familie Klinge für die Günther-Klinge Brücke im Ort einen großzügigen Sanierungszuschuss erhalten hatte.
Für die Brückensanierungen (auch die Schraffelbrücke wird saniert) wurden schließlich 91.000, für nötige Asphaltierenden im Ort 80.000 und für Kanalanschlüsse 41.000 Euro freigegeben. Man beklagte die stark gestiegenen Preise (sogar das Mittagessen im Kindergarten und Schülerhort wurde um 17 Prozent teurer) und versuchte mit Eigenleistungen des Bauhofs und Motivation der Bevölkerung zu ehrenamtlicher Arbeit Geld zu sparen, wo es möglich ist. Nach 50 Minuten waren 11 Tagesordnungen abgehandelt. Bleibt zu hoffen, dass dem neuen Gemeinderat bei so viel Tempo nicht irgendwann die Luft ausgeht!
Melde Dich für unseren Newsletter an und erhalte die neuesten Nachrichten aus der Region per Mail!