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Gemeinsame Liftkarte vor dem Aus?

In Seefeld ist der Streit über die gemeinsame Liftkarte wieder entbrannt: Obwohl
Gschwandtkopf und Rosshütte die ersten gemeinsamen Wochenkarten bereits vor 40 Jahren verkauften, erinnern sich noch zahlreiche Gäste an den Skiwinter 2006, als es bis Feber dauerte, bis eine Einigung zustande kam. Heuer scheint die Situation ähnlich schwierig …
Als vor einem Jahr Richard Schneider zum Vorstand der Bergbahnen Rosshütte bestellt wurde, war der Happy-Ski-Card-Vertrag aus dem Jahr 2007 gerade ausgelaufen. Um Richard Einarbeitungszeit zu geben, unterzeichneten beide Seiten eine Vereinbarung, dass man den alten Vertrag um ein Jahr verlängern wolle. Gschwandtkopf-GF Leonie Schneider gegenüber der PZ: „Wir haben ausdrücklich darüber gesprochen, dass es kein Angebot außerhalb des Happy-Ski-Card-Verbunds gibt. Die Stundenkarte der Rosshütte wurde nirgends öffentlich kommuniziert und war deshalb für uns völlig neu!“
Erste Gästebeschwerden über günstigere Preise an der Rosshütte gab es bereits im Jänner. „Erst als Rainer und ich wegen mehrerer Krankenstände selbst an der Gschwandtkopf-Kassa saßen, wurde uns klar, dass man sich nicht an die Vereinbarung gehalten hat“, so Leonie. „Die Rosshütte verkaufte in großem Ausmaß billigere Stundenkarten. Wir haben also dagegen protestiert und als sich nichts änderte, auch schriftlich auf Einhaltung der Verträge gepocht. Für uns entstand ein erheblicher finanzieller Verlust und ein Imageverlust, den wir bei der Jahresabrechnung natürlich einforderten!“
Anfang Juli kam es dann zur ersten Besprechung, wie man künftig mit dem Kartenverbund fortfahren wolle. Dort wurden den Gschwandtkopfliften eine Entschädigungszahlung und ein neuer Abrechnungsschlüssel in Aussicht gestellt. „Im August übergab uns Richard Schneider dann eine Stellungnahme der Rosshütte, in der die Erfüllung der Gesprächsergebnisse vom Juli an Bedingungen geknüpft wurde!“
Wolfgang und Natalie Schneider, die Leonie in der Geschäftsführung unterstützen: „Wir wollen von der Rosshütte keine Geschenke. Es gab bisher klare Verträge, und es muss auch in Zukunft hieb- und stichfeste Vereinbarungen geben. Wir sind für die gemeinsame Karte und können uns gut vorstellen, über den Verlust aus dem Vorjahr auch später in Ruhe zu diskutieren. Wir lassen uns vom Aufsichtsrat der Bergbahnen Rosshütte aber nichts diktieren. Wenn der Verlust aus dem Vorjahr vor Gericht geht, wird sich die Schadenssumme nur vervielfachen!“
GF Richard Schneider: „Leonie und ich sind dabei einen gemeinsamen Termin zu suchen, dann sollte die Sache bald bereinigt sein. Ich brauche aber für eine Entscheidung auch die Zustimmung der Aufsichtsräte und nach AG-Gesetz dürfen, diese nur Entscheidungen treffen, wenn kein Außenstehender anwesend ist!“
Wolfgang Schneider: „Uns ist egal wieviele Leute an so einer Sitzung teilnehmen. Wir würden gerne jedem Aufsichtsrat persönlich erklären, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Für den Termin braucht es aber ausreichend Zeit, damit dann auch eine Entscheidung steht, die hält und nicht wie im Juli, dass uns dann vom Aufsichtsrat etwas ganz Neues diktiert wird!“
Genau aus diesem Grund ließ Schneider auch einen Termin am 8. September platzen. Kurz vor der Sitzung hatte nämlich AR-Vorsitzender Alex Schmid absagen müssen. Schmid: „Meine Absage war für die Sache nicht ausschlaggebend. Der Aufsichtsrat will beide Seiten zusammenbringen. Wir können aber nicht blind etwas zusagen. Uns wurde mitgeteilt, dass es im Vorjahr zu einer Verlängerung der bestehenden Regelung kam und man Ausnahmen bei der Tarifgestaltung von der Covid-Lage abhängig gemacht habe. Wir haben für den vom Geschwandtkopf geforderten Schaden einen Kulanzvorschlag eingebracht, ohne dessen Höhe zu prüfen. Auch für den Abrechnungsschlüssel wollten wir dem Gschwandtkopf entgegenkommen. Für eine faire Regelung haben wir Vorschläge gemacht und keine Bedingungen gestellt. Es braucht also endlich einen Termin, wo wir diese Dinge endgültig klären. Dass wir dort die gesetzlichen Vorgaben einhalten müssen, sollte auch Wolfgang Schneider klar sein. “
Wie wir aus gut informierten Kreisen erfahren konnten, gibt es inzwischen auch Vermittlungsversuche anderer Aufsichtsratsmitglieder. Über den Ausgang der gemeinsamen Sitzung – so sie zustande kommt – wird die Plateauzeitung in der November-Ausgabe berichten.

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