Start Allgemein „Erste Umweltregion Österreichs“

„Erste Umweltregion Österreichs“

Tirols Hochplateau wurde als erste Region überhaupt mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismusdestinationen ausgezeichnet. Die offizielle Verleihung des Gütesiegels erfolgt erst durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Aus aktuellem Anlass führte PZ-Redakteur Bernhard Rangger mit GF Elias Walser aber vorab das folgende Gespräch.
PZ: Wie ist die Region Seefeld auf das Österreichische Umweltzeichen gestoßen?
GF Walser: Da es eine Vielzahl an unterschiedlichen Labels in diesem Bereich gibt hat sich schon die damalige Tourismusministerin Elisabeth Köstinger dafür eingesetzt, österreichweit eine Umweltauszeichnung für Tourismusverbände einzuführen. Bundesbeamte und der VKI haben in der Folge ein System entwickelt, vorbildliche Umweltregionen her­auszufiltern, ohne dabei nur Vorteile heranzuziehen, die die Regionen, wie zum Beispiel wir mit unseren Bahnhof, ohnehin haben, zu bevorzugen. Die damalige Olympiaregion wurde 2019 vom Land Tirol als Pilotregion für die Erarbeitung eines nachhaltigen Tourismukonzeptes ausgesucht. Als es dann 2022 einen bundesweiten Label gab, haben sich 19 Regionen österreichweit und sechs in Tirol dem Auditverfahren unterzogen. Es handelt sich dabei um einen Prozess, der auch mit der Auszeichnung noch nicht abgeschlossen ist. Die Überreichung durch das Bundesministerium ist ein erster Schritt, wobei die Region auch in Zukunft einiges vorweisen muss, um diese Auszeichnung weiterführen zu dürfen.
PZ: Was waren die Gründe, dass es für die Region Seefeld, als erster österreichweit geklappt hat.
GF Walser: Wir selbst haben schon einige Projekte im Tourismusverband umgesetzt. Wir haben mit Raphael Chrysochoidis einen Lebensraum- und Nachhaltigkeitskoordinator eingesetzt und die Clean-up Challenge und diverse ökologische Maßnahmen im Büro umgesetzt. Es gibt die Partnerschaft mit dem Naturpark, das Plateaufrühstück oder das Plateau-Blumenkistl. Auch die Gemeinden haben mit guten Recyclingsystemen, der Ortswärme, verschiedenen Trinkwasserkraftwerken und der Abswasserentsorgung an der Erreichung des Umweltzeichens mitgewirkt, wobei es nun an uns liegt, auch die Gäste z.B. für die Mülltrennung zu sensibilisieren. Wir haben sechs Hotels, die sich dem Hotel-Audit unterzogen haben und verfügen mit dem „Naturhotel aufatmen“ und dem „Biohotel Leutascherhof“ in Leutasch bereits zwei zertifizierte Hotels. In Hinkunft werden wir Hotels aktiv unterstützen, dass sie sich leichter diesem Prozess stellen können.
PZ: Gibt es auch schon neue Projekte?
GF Walser: Auf Anregung von Obmann Alois Seyrling und Franz Schweigl vom Gasthaus Brücke in Leutasch testen wir gerade Kartoffelsorten, die sich am Plateau gut biologisch anbauen lassen und wollen diese als Plateaukartoffel vermarkten. Elektrofahrzeuge und ein elektrisches Bussystem sollen umgesetzt werden. Die Idee des Klimarates, wie er in Leutasch und Reith abgehalten wurde, soll aufs gesamte Plateau ausgedehnt werden. Wir wollen Wegprojekte wie jenes am Pfarrerbichl forcieren, wo ein Weg forciert und die anderen ökologisch zurückgebaut wurden.
PZ: Was ist die langfristige Perspektive?
GF Walser: Die Freude, gemeinsam der erste Träger des Umweltzeichens für Tourismusdestinationen zu sein, ist am ganzen Plateau zu spüren. Trotzdem wollen wir uns nicht ausrasten und bis 2030 den ökologischen Fußabdruck um zwei Drittel verbessern, was angesichts unseres Loipenfuhrparks gar nicht so einfach sein wird. Zahlreiche Unternehmen sollen zu Plateaupionieren werden. Umweltbewusstsein, Naturschutz und Tourismus müssen in der Region Seefeld wie Zahnräder ineinandergreifen, damit wir in Hinkunft Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sind und es zum Grund für die Urlaubsentscheidung wird, warum Gäste am liebsten in unserer Region ihren Urlaub verbringen.
PZ: Danke für das interessante Gespräch.

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