Start Allgemein In schwierigen Zeiten setzt Föger auf starke Werte

In schwierigen Zeiten setzt Föger auf starke Werte

Nach den Rekordjahren befindet sich die Möbelbranche mittlerweile im Krisenmodus. Teuerungswelle, Immobilien- und Baukrise sowie die Kika/Leiner-Pleite stellen den Markt vor große Herausforderungen. Dank der jahrzehntelang erprobten Werte und der bewährten Identität geht das Familienunternehmen Föger in Telfs aber gut abgesichert und zuversichtlich in die Zukunft.
Beim vierten Föger Sommertalk warfen die beiden Geschäftsführer Stefan Föger und Hannes Haffner für die versammelten Medienvertreter einen unaufgeregten aber doch gespannten Blick in eine unsichere Zukunft. Die Möbelbranche, die aus der Pandemie noch als Gewinner herauskam, ist mittlerweile angesichts der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Krise. Dennoch zeigt sich das Traditions-Einrichtungshaus nach wie vor gut aufgestellt und bestens gerüstet für alles, was kommen mag. „Geradeaus. Verlässlich. Verantwortungsvoll. Wenn der Möbelmarkt gerade den Atem anhält, dann können wir durchatmen und auf unsere Identität vertrauen. Unsere sogenannte fögersophie, also unsere Werte, die tief in uns steckten und denen wir uns verpflichtet fühlen, zählen wieder. Wir sind einfach Föger. Ganz ohne grellbunte Preise, ohne Konzernpolitik und ohne Rabattschlacht. Weil wir anders sind. Seit 70 Jahren. Einfach aus Überzeugung“ sind Stefan Föger und Hannes Haffner überzeugt.
Das Geschäftsjahr 2022 war, gemessen am Auftragseingang, das zweitbeste Jahr der Unternehmensgeschichte (nach 2021) und beim Blick auf den Erlös sogar das beste Jahr der 70-jährigen Firmengeschichte. Stolz macht die Cousins auch die Eigenkapitalquote von 38 Prozent. „Wir mussten bisher nichts fremdfinanzieren, haben einen Polster geschaffen und sehr sinnvoll investiert. Wir sind also unabhängig, das ist heute ein großer Trumpf“ wird berichtet.
Im vergangenen Jahr wurde über eine Million Euro in nachhaltige und zukunftssichere Maßnahmen investiert. Der Umbau im Erdgeschoss konnte abgeschlossen werden und eine brandneue 3.000 Quadratmeter große Möbelausstellung „Junges Wohnen“ lockt in gewohnt stilvollem Ambiente, mit knalligen Farben und leistbaren Preisen ins Möbelhaus. Die neue Photovoltaikanlage deckt bereits knapp 29 Prozent des Strombedarfs und erweist sich angesichts der Energiesituation als Volltreffer, wissen die Geschäftsführer. Die neue Webseite nimmt den Besucher auf eine eindrucksvolle Entdeckungsreise durch digitale Möbelwelten mit und die Mitarbeiter profitieren von einer neuen Telefonanlage, Breitbandinternet und vielen kleinen Digitalisierungsprozessen im gesamten Haus.
„Trotz der aktuellen Situation ist auch 2023 für uns ein Jahr der Veränderung. Dafür haben wir bereits die Weichen gestellt. Nachhaltigkeit und Digitalisierung stehen für uns weiterhin ganz weit oben“ berichtet Stefan Föger. Die zweite PV-Anlage wird mit 470 KW Peak dafür sorgen, dass nur mehr rund 25 Prozent des Strombedarfs zugekauft werden müssen.
Die Branche erlebt in diesem Jahr eine Art gegenteiligen Covid-Effekt, bei dem das Pendel zurückschwingt. Möbelkäufe werden aufgeschoben, der Urlaub hat, trotz starker Preisanstiege, heuer absolut Priorität. Darüber hinaus ist der Immobilienmarkt aufgrund der steigenden Preise, höherer Zinsen und strengerer Kreditrichtlinien massiv eingebrochen.
Dank noch ausstehender Aufträge verzeichnet das Möbelhaus bisher in diesem Jahr sogar noch einen positiven Trend. Allerdings ist die aktuelle Auftragslage sehr schwach, wie Haffner berichtet. “Der große Knall kommt also in den nächsten Monaten.” Es lässt sich nicht genau vorhersagen, wie lange die Flaute anhalten wird, aber aufgrund der Inflation wird es voraussichtlich ein bis anderthalb Jahre dauern, bis sich die Situation normalisiert.
Bei Föger als regional verwurzeltem Familienunternehmen mit 130 Mitarbeitern betrachtet man die derzeitige Flaute und die düsteren Aussichten vergleichsweise gelassen. Das Einrichtungshaus wurde und wird laufend modernisiert und in den letzten Jahren wurden auch Rücklagen gebildet, betont Föger.
Die beiden Enkel des Unternehmensgründers sind der Meinung, dass der jüngste Zusammenbruch von Kika/Leiner die Branche ebenfalls verändern wird. Die Marktkonzentration wird weiter zunehmen, da die XXX-Lutz-Gruppe, Kika/Leiner und Ikea bisher einen Marktanteil von etwa 70 Prozent hatten. Die Schließung von Kika-Filialen, auch in Tirol, eröffnet den Platzhirschen wie Föger oder Wetscher langfristig neue Chancen. Allerdings werden die stark rabattierten Abverkäufe vorerst zu Umsatzverlusten führen. Es bleibt abzuwarten, ob die Pleite von Kika auch die Lieferanten durch ausbleibende Zahlungen in Mitleidenschaft ziehen wird.
„Die Menschen werden sich aber wieder mehr auf die traditionellen Werte besinnen und da können dann die soliden Familienunternehmen ihre Stärken ausspielen: Sicherheit, Vertrauen und Beständigkeit. Wir sind genauso wie auch die Menschen bei uns eben sind, geradeaus. verlässlich und verantwortungsvoll und das wird wieder mehr Gewicht bekommen“ ist Föger überzeugt. Aktuelle Informationen und mehr unter www.foeger.at.

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