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Hochwasserschutz Seefeld ist fertig

7 Wohnhäuser, Hotels und Einzelhandelsbetriebe sowie Infrastruktureinrichtungen in Seefeld waren hochwassergefährdet. Das hat sich mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzprojektes an Wildsee, Seebach und Raabach geändert. Mit einer Kombination aus Retention und baulichen Maßnahmen entlang der Gewässer wurde das Hochwasserrisiko minimiert.
„Der Ortskern von Seefeld ist nun nach menschlichem Ermessen hochwassersicher. Seefeld blieb in den vergangenen Jahren von Überschwemmungen verschont. Wir wissen aber, dass extreme Niederschlagsereignisse zunehmen. Seefeld ist jedenfalls gerüstet“, freut sich LHStv Josef Geisler anlässlich der Fertigstellung des im Herbst 2020 begonnenen Schutzprojekts. Rund 1,4 Millionen Euro haben Bund, Land und die Gemeinde Seefeld für die Schutzmaßnahmen auf 1,7 Kilometern Länge investiert. Ausgelegt ist das Schutzprojekt auf ein 100-jährliches Hochwasserereignis. „Rund vier Hektar ehemals hochwassergefährdetes Bauland sind nunmehr geschützt. Das bringt Entwicklungsmöglichkeiten“, führt Bgm Markus Wackerle aus.
Eine weitere positive Nachricht: Die für das Hochwasserschutzprojekt veranschlagten Baukosten von mehr als 1,9 Millionen Euro wurden mit 30 Prozent bzw. mehr als einer halben Million Euro deutlich unterschritten. „Möglich wurde diese Kosteneinsparung durch eine zeitlich optimierte Bauabwicklung“, bedankt sich LHStv Geisler beim Baubezirksamt Innsbruck. „Das entlastet auch die Gemeindefinanzen“, freut sich Bgm Wackerle über die Kostenreduktion. Seefeld beteiligte sich mit rund 19 Prozent an der Investition.
Am Seeauslass des Wildsees wurde die Wehranlage neu errichtet. „Im Hochwasserfall kann der Wasserabfluss aus dem Wildsee nunmehr gedrosselt werden. Der Wildsee wird damit zu einem steuerbaren Rückhaltebecken“, erklärt Projektleiter Stefan Walder von der Abteilung Wasserwirtschaft. Damit die Wehranlage für die hier vorkommenden seltenen Krebse überwindbar ist, wurde eine Krebsaufstiegshilfe errichtet. Die alte Brücke im Bereich der Mühle wurde ersetzt. Das neue Brückenbauwerk ist so ausgelegt, dass das Wasser auch bei höherer Wasserführung gefahrlos abfließen kann und es zu keinen Verklausungen kommt.
Entlang des Seebachs und des Raabachs wurde die Uferböschung insbesondere an jenen Abschnitten, an denen die Bebauung bis an das Bachbett reicht, verstärkt. 600 Holzpfähle wurden dafür eingeschlagen und 2.200 Tonnen Wasserbausteine verbaut. Zusätzlich wurden entlang der Fließstrecke Aufweitungen umgesetzt, um die Fließgeschwindigkeit im Hochwasserfall zu reduzieren. Diese Aufweitungen bringen auch einen ökologischen Mehrwert. Im Zuge der Maßnahmen an den beiden Bächen wurden auch parallel verlegte Stromleitungen gesichert.
„Auch ein Hochwasserschutzprojekt ist ein Eingriff in die Natur. Doch schon im kommenden Jahr wird man von den umfangreichen Bauarbeiten zum Schutz der Bevölkerung nichts mehr sehen. Im Gegenteil, in Seefeld ist es einmal mehr gelungen, einen Mehrwert für Bevölkerung und Gäste zu schaffen“, ist LHStv Geisler überzeugt. 300 Laubgehölze wurden bereits gepflanzt und die Flächen begrünt. Wenn notwendig wird in den nächsten Wochen noch nachgesät und nachbepflanzt.

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