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Reith plant Gemeinschafts-E-Werk

Gemeinsam mit der Österr. Ichthyol Gesellschaft plant die Gemeinde Reith ein Gemeinschafts-E-Werk. Ziel von Bgm. Dominik Hiltpolt ist es, die Gemeinde langfristig klimaneutral zu machen und die Trinkwasserreserven bis weit in die Zukunft zu sichern.
Die Idee zum Gemeinschafts-Kraftwerk entstand, als das Ichtyolwerk um eine Genehmigung für einen Kraftwerksbau auf Firmengelände ansuchte. Der Ortschef stellte fest, dass die dafür vorgesehenen Schwarzbach-Quellen (Nähe Reitherjochalm) zwar seit vielen Jahrzehnten von der Gesellschaft genutzt wurden, aber auf Gemeindegrund liegen. „Wir haben das gesamte Gemeindearchiv durchforstet und festgestellt, dass es keinen Dienstbarbkeitsvertrag gibt. Nach geltendem Recht gehören sie also der Gemeinde“, so Hiltpolt. Er wollte zwar nie die Idee der Firma selbst umzusetzen, aber startete sogleich mit Verhandlungen, die Energie gemeinsam zu nutzen. „Das Kraftwerk soll nicht, wie ursprünglich geplant, auf dem Areal der Ichthyol Gesellschaft im Bereich der Maxhütte errichtet werden, sondern auf Gemeindegrund im Bereich des Trinkwasserspumpwerks Wilhelmshöhe. Dadurch kann die Fallhöhe von 315 auf 360 Meter erhöht und die Leitungslänge auf 2165 m verlängert werden.“
Bgm. Hiltpolt will damit aber noch einen weiteren Effekt für die Gemeinde erzielen: „Die beiden Schwarzbach-Quellen weisen mit mindestens 20l/s im Winter und 30l/s im Sommer eine sehr hohe Schüttung auf. Wenn dieses Wasser auf der Wilhelmshöhe abgearbeitet wird, kann es die Gemeinde auch als Trinwasserreserve nutzen und dort in die Gemeindeleitung einspeisen. Das führt zu einer Verdoppelung des bisherigen Trinkwasservolumens, und Reith kann so eine Riesenreserve für Jahrzehnte schaffen!“
Er hat diesen Vorschlag dem Gemeinderat bereits vor zwei Sitzungen präsentiert und mittlerweile auch mit den Firmenvertretern verhandelt: „Die Familie Cordes kann sich eine gemeinsame Investition vorstellen, wenn wir nur das Wassergefälle von 55m für die Gemeinde nutzen. Da wir im Trinkwasserkraftwerk Krinz bereits in etwa soviel Strom erzeugen, wie die Gemeindebetriebe insgesamt derzeit übers Jahr verbrauchen (ca. 230.000 kw/h), würde die Gemeinde mit dem Gemeinschaftskraftwerk (70.000 kw/h) langfristig klimaneutral. Auch die eben gegründete Energiegemeinschaft mit Leutasch würde aufgewertet, da Reith den Überstrom an Leutasch verkaufen könnte!“
Das Kraftwerk hätte übrigens auch keine Auswirkungen auf die Wasserschüttmenge des Niederbachs, der ja in Auland und Dirschenbach energetisch genutzt wird, da das Überwasser aus dem neuen Kraftwerk wieder direkt dem Bach zugeführt wird.

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